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Berliner Blau
Berliner Blau ist ein lichtechtes, tiefblaues, anorganisches Pigment, das als luft- und wasserstabiler Feststoff vorliegt, und als das erste moderne Pigment gewonnen wurde, das in dieser Form nicht in der Natur vorkommt. In der Farbenindustrie wird Berliner Blau auch Eisenblau genannt. Es kommt sowohl als „unlöslich“ und „löslich“ Form vor, wobei die Struktur der beiden gleich ist und verfügt über die höchste Farbstärke aller anorganischen Pigmente. Es wird aus einer Lösung von Eisen(III)-Salz und gelbem Blutlaugensalz hergestellt und ist eine Metall-Komplexverbindung (Koordinationsverbindung): Fe3+4[Fe2+(CN-)6]3
Rein zufällig wurde das ‚Berliner Blau‘ 1704 bzw. 1706 – je nach Quelle – von dem Berliner Farbenmacher Johann Jacob Diesbach entdeckt. Wohl zu seiner eigenen großen Überraschung erhielt er aus Eisenvitriol und Kalilauge eine dunkelblaue Lösung, die sofort kommerzielle Bedeutung als Pigment für die Ölmalerei und die Färbung von Stoffen erlangte. 1724 wurde seine Rezeptur veröffentlicht und mehrere Firmen begannen mit der Herstellung des ‚Berliner Blaus‘ unter unterschiedlichen Namen.
Seiner einfachen Herstellung verdankt das Berliner Bau die Verwendung als günstiges Mittel zum Färben von Stoffen und Textilien.Auch in der Pharmazie ist es unentbehrlich und steht auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der WHO, die für ein Gesundheitssystem benötigt werden. Durch die Ionenaustauscheigenschaften wird es als Gegenmittel bei Vergiftungen mit radioaktivem Caesium oder Thallium eingesetzt.
Berliner Blau diente anfangs als Pigment für Kunstmaler, die damit das relativ teure Ultramarin ersetzten. Aufgrund seiner feinen Körnung eignet es sich für Lasuren, was es in Kombination mit seiner starken Farbintensität als besonders geeignet für Aquarell-, Öl- und Druckfarben sein lässt. Maler wie Gainsborough, Canaletto aber auch Impressionisten wie Monet oder Expressionisten wie Munch verwendeten es in der Ölmalerei. Maler am preußischen Hof, in Rotterdam und Paris verwendeten Berliner Blau bereits 1710 im großen Umfang. Das Gemälde Die Grablegung Christi von Pieter van der Werff aus dem Jahr 1709 gilt als das älteste Gemälde, bei dem Berliner Blau verwendet wurde. In der späten Edo-Zeit wurde es im japanischen Farbholzschnitt beliebt.
Sternennacht (van Gogh)
Seerosen Monet
Sternennacht (Munch)
Die große Welle vor Kanagawa
Bei dem fotografischen Edeldruckverfahren der Cyanotypie entsteht das Pigment unter UV-Licht aus grünem Ammoniumeisen(III)-citrat und Kaliumhexacyanidoferrat(III) . Das Verfahren wurde bis ins 20. Jahrhundert als einfaches Verfahren verwendet, um Kopien von technischen Zeichnungen zu erstellen, die als Blaupausen bezeichnet werden. Die Technik der Blaupause wurde 1842 entdeckt. Eine erste Anwendung fand die Technik in dem Buch Photographs of British Algae: Cyanotype Impressions von Anna Atkins. Dies ist ein botanischer Band, der 1844 veröffentlicht wurde und enthält Bilder von Algen